Autor: pano
„Was die Meditation sucht, besitzt die Kontemplation.“
Hugo von St. Victor, De modo dicendi et contemplandi, Patrologia Latina, Paris 1841-1864, zit. in: Baier, Meditation und Moderne, Würzburg 2009, S.44
Goes Phoenix Yoga
5.48. Wenn er sieht, dass sein Geist dem Verlangen oder der Abneigung ausgesetzt ist, darf er weder handeln noch sprechen, sondern muss dastehen, als wäre er von Holz.
5.49. Ebenso wenn der Geist zerstreut, anmaßend, hochmütig, selbstsüchtig, roh, hinterhältig und arglistig ist,
5.50. zur Prahlerei, zum Tadel des andern, zur Geringschätzung, zur Streitsucht neigt, soll er unbeweglich bleiben, als wäre er von Holz.
5.51. „Mein Gedanke verlangt nur nach Reichtum, Ehre, Ruhm oder nach zahlreichem Gefolge und Huldigungen: Darum bleibe ich unbeweglich, als wäre ich von Holz.“
5.52. „Mein Gedanke ist dem Besten des andern feindlich, bedacht auf das Seinige, begierig nach Gesellschaft, er wünscht zu sprechen: Darum bleibe ich unbeweglich, als wäre ich von Holz.“
5.53. „Mein Gedanke ist ohne Duldsamkeit, ohne Energie, furchtsam, anmaßend, schwatzhaft, parteiisch für meinen Anhang: Darum bleibe ich unbeweglich, als wäre ich von Holz.“
Śāntideva, Bodhicharyāvatāra (8.Jh.) 5.48-53. Nach der Übersetzung von Richard Schmidt, Frankfurt 1923.
Pole Position
„Ich meine, dass es der Liebe nicht möglich ist, irgendwo stehenzubleiben.“
Teresa von Ávila, Las Moradas del Castillo interior, 7, 4, 10 (zit. in: Teresa von Ávila, Ich bin ein Weib – und obendrein kein gutes, Freiburg 1998, S.41)
Schon lange hatte ich das Tier umarmt, wir brauchten uns nur kurz in die Augen zu schauen, um uns zu erkennen. Ich war da, aber ich war nur das Tier, und für einen Moment war ich die ganze Lichtung. Als das Tier stand ich da und atmete – warm, groß, still. Der Abschied war kein Problem. Ich hörte die Zweige unter meinen Füßen. Sie brachen nicht, gaben nur leicht nach. Da war ich die Zweige.